Yoga Basic - erfahre alles über Hatha Yoga
Beim Hatha Yoga liegt der Fokus auf der Verbesserung des menschlichen Körpers, um optimal auf Geist und Bewusstsein wirken zu können und lehrt neben Flexibilität vor allem Geduld.
Der Begriff Hatha kommt aus dem Sanskrit und bedeutet „Gewalt“. Es soll verdeutlicht werden welche enorme Anstrengung und Geduld nötig ist, um Körper und Geist in Einklang zu bringen. Der Begriff Hatha hat aber auch noch eine weitere Bedeutung, denn ha heißt „Sonne“ und tha steht für den „Mond“. Beim Hatha Yoga werden die entgegengesetzten Energien wie Sonne und Mond vereinigt, um Energie freisetzen zu können. Sie stehen sinnbildlich für das Gute und das Böse, Schwarz und Weiß, Tag und Nacht. Sind diese beiden Pole im Ausgleich, so fühlen wir uns wohl, sind geistig wach, körperlich aktiv und gesund.
Die Entstehung von Hatha Yoga
Über die Entstehung des Yoga gibt es nach wie vor unterschiedliche Meinungen. Über das Ziel des Yoga sind sich die meisten Lehrmeister allerdings einig: Yoga diente der Erlösung. Durch Entsagung weltlicher Dinge, Kontrolle der Triebe und Selbsterkenntnis wurde versucht dieses Ziel zu erreichen. Der Körper war lediglich ein Instrument zur Zielerreichung. Die Aussicht auf Erlösung im Diesseits machte mitunter quälende Experimente mit dem Körper wett.
In der Yogasutra erklärt Patanjali welche Yogatechniken angewendet werden müssen, um auf geistiger Ebene Ruhe und Frieden zu finden. Er erklärt die Selbsterkenntnis zum Ziel der Yoga-Praxis. Mit seiner Yogasutra bietet er einen genauen Leitfaden, der sich später zur eigenständigen Methode entwickelt und große Bedeutung auf Konzentration und Meditation legt: den achtgliedrigen Pfad.
Im 14. Jahrhundert hat Svatmarama das Hathapradipika verfasst, eines der Hauptwerke des Hatha Yoga. In 634 Versen werden die Praktiken und die Auswirkungen des Hatha Yoga beschrieben. Neben dem Yogasutra ist das Hathapradipika eines der bekanntesten klassischen Yogaschriften. Das Hathapradipika wurde sehr früh in Englische und Deutsche übersetzt, was auch die Popularität des Hatha Yoga in westlichen Ländern erklärt.
Das Werk von Swatmarama beschrieb zum ersten Mal Körperübungen (Asanas), Atemübungen (Pranayama) und Reinigungstechniken (Shatkriyas), die auf dem Weg zur Erleuchtung helfen sollten. Dieser Fokus auf den Körper war aber kein Selbstzweck: Asanas und Pranayama sollten zwar den Körper gesund und kräftig halten sowie Körper und Geist harmonisieren, aber nur um länger und tiefer meditieren bzw. andere spirituelle Wege mit voller Kraft bestreiten zu können. Die Shatkriyas dienten ebenfalls der Gesundheit, sollten aber vor allem den Körper als Tempel der Seele rein halten.
Der Zweig des Hatha Yoga ist am erfolgreichsten, da er für uns nachvollziehbar ist. Der Körper dient als Instrument um eine tiefere Erkenntnis zu erlangen, allerdings müssen wir dieses Instrument auch pflegen und beherrschen. Wie das geht, kann man in den Hathapradipika nachlesen.
Hatha Yoga als Yogastil
Hatha Yoga ist vor allem für seine körperliche Praxis bekannt. Grundsätzlich könnte also jede Yogastunde, die körperliche Übungen einschließt, als Hatha Yoga deklariert werden. Allerdings fokussieren sich die meisten Yoga Stunden in westlichen Studios auf die körperliche Yoga Praxis und deswegen wird Hatha Yoga fälschlicherweise als Synonym dafür gebraucht. Grund dafür ist, dass so gut wie alle Yogastile auf Hatha Yoga aufbauen - schließlich arbeiten fast alle westlichen Yogastile mit Asanas, Pranayama und reinigenden Übungen. Schon seit langem gehört Hatha Yoga zu den populärsten Yogarichtungen weltweit. Der Grund liegt darin, dass dieser Stil sowohl eine Festigung des Gleichgewichtsinns mit einer Stärkung der Flexibilität und der Muskeln verbindet.
Allerdings gibt es einige Besonderheiten in der Hatha Yoga Praxis. So werden Asanas nicht im Flow verbunden sondern einzeln praktiziert. Beim Hatha Yoga wird ausserdem der Fokus auf eine achtsame und bewusste Ausführung von Haltungen gelegt. Deswegen eignet sich Hatha Yoga hervorragend für Anfänger, um einen sanften Einstieg an die Yoga Praxis zu erfahren. Eine klassische Hatha Yoga-Stunde wird zudem auf alle Fälle eine Meditation, Atemübungen, eine Aufwärmphase, mehrere Asanas und eine Schlussentspannung integrieren.
Bei einer Hatha Yoga Stunde erwarten dich Sitzübungen wie Padmasana und Bada Konasana sowie Streck-Asanas wie Matsyasana und Dhanurasana. Aber auch anspruchsvollere Haltungen wie Sirshasana (Kopfstand) und Bakasana (Kranich) werden geübt. In jeder Yogastunde wird deine deine Kraft, deiner Konzentrationsgabe und dein Gleichgewichtssinn geschult.
Hatha Yoga bezeichnet aber nicht nur einen Yoga Stil sondern auch einen Yoga-Weg. In fast allen ganzheitlichen Yogalehren werden nämlich verschiedene Yoga-Wege beschrieben. Alle haben ein Ziel - die Erleuchtung, die Methoden allerdings unterscheiden sich deutlich:
Im Allgemeinen besteht Hatha Yoga -wie schon beschrieben- aus einer Kombination aus Asanas (Yoga Stellungen), Pranayama (Atemtechnik) und Tiefenentspannung. Für viele geht das Verständnis von Hatha Yoga aber noch weiter und sie sprechen von den 5 Säulen des Hatha Yoga:
Asanas
Yoga Stellungen und Körperhaltungen um die inneren Selbstheilungskräfte zu aktivieren, den Körper zu stärken und den Geist und die Gedanken zu beruhigen.
Pranayama
Bewusste Atemübungen und -techniken die den Geisteszustand und die Gemütsverfassung in eine positive Richtung lenken können.
Shavasana
Alle Teile des Körpers und des Geistes werden entspannt, um Stresshormone abzubauen und Glückshormone auszuschütten.
Richtige Ernährung
Die ideale yogische Ernährung sollte rein vegetarisch sein und hauptsächlich aus frischen und unbehandelten Lebensmitteln bestehen.
Positives Denken & Meditation
Das Denken soll bewusst gesteuert und gerichtet sein. Das Ziel ist den Geist zu beruhigen und zu lernen den Geist gezielt in eine bestimmte Richtung zu lenken um Ereignisse und Erlebnisse in unserem Leben positiv betrachten zu können.
Besonders die Säule der Richtigen Ernährung ist ein wenig kontrovers. Einige Yogis ernähren sich vegan oder vegetarisch und sehen dies als Konsequenz einer langjährigen Yoga Praxis. Einige Yogis schränken sich in ihrer Ernährung nicht ein.
Wirkungen, Vorteile und Schwerpunkte von Hatha Yoga
Hatha Yoga ist der ideale Yogastil für Yoga Beginner: Du lernst auf ruhige und sanfte Weise die Grundlagen des Yoga und kannst dich allmählich und nach Bedarf steigern. Wer selber über einen längeren Zeitraum Hatha Yoga ausgeübt hat, kann die positiven Auswirkungen auf Körper und Geist spüren. Durch die Körperübungen beim Hatha Yoga wird die Muskulatur, insbesondere des Rückenapparats, gestärkt und auch die Flexibilität der Muskeln, Sehnen und Bänder deutlich erhöht.
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Hatha Yoga baut Stress ab, stärkt Körper, Muskeln, Geist und Seele
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Hilft bei Rücken- und Nackenschmerzen, bei Depressionen, Schlafstörungen und hohem Blutdruck
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Stärkt deinen Energiefluss
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Asanas zwischen Bewegung/Anstrengung und Ruhe/Entspannung werden kombiniert
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Verschiedene Asanas harmonieren mit Atemübungen und Entspannungsmomenten